Mittelstufe (5. - 8. Klasse)

Mit der 5. Klasse, dem Beginn der Mittelstufe, ändert sich der Morgenspruch, der jeden Tag zu Anfang des Unterrichts gesprochen wird. Die erste Zeile „Ich schaue in die Welt, . . . “ macht schon deutlich, welcher Schwerpunkt auf den folgenden vier Schuljahren liegt. Durch interessante Schilderungen des Lehrers, sinnvoll eingesetzte Medien und durch Eigentätigkeit lernt der Schüler die Welt kennen.

Von der ersten Heimatkunde in der 4. Klasse ausgehend erweitert sich der Umkreis in den Erdkundeepochen durch alle Länder bis in den Weltraum hinein. Tier-, Pflanzen- und Gesteinskunde eröffnen jeweils unterschiedliche Blick auf und in die Welt. Dabei werden die Themen stets in Beziehung zum Menschen gesetzt, so dass jede Epoche auch eine Menschenkunde darstellt.

Das Formenzeichnen der Unterstufe wandelt sich zur Geometrie und zum perspektivischen Zeichnen und vermittelt dem Schüler Gesetzmäßigkeiten der Welt. Von den Geschichten zur Geschichte, aus den Mythen und Erzählungen der frühen Menschheit, wird nachvollziehbare Geschichte bis in die Neuzeit.

Nach dem tiefgreifenden Entwicklungsschritt um das neunte Lebensjahr erstarken nun um das 12. Jahr herum die intellektuellen Kräfte des jungen Menschen und befähigen ihn dazu, kausale Zusammenhänge zu erkennen und nachzuvollziehen. Hier setzen die naturwissenschaftlich orientierten Epochen zur Physik und Chemie ein, in denen der Unterrichtsstoff zunächst beobachtend, vom Phänomen ausgehend, erarbeitet wird.

In den Fächer Deutsch und Mathematik finden in jedem Schuljahr mehrere Epochen mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt.

Während der Pubertät, in der der junge Mensch mit dem eigenen „inneren Umbau“ beschäftigt ist und sich als unfertig und unvollkommen erlebt, wird der Blick auf besondere Persönlichkeiten gelenkt. Im inneren Miterleben der Biografien dieser Menschen kann der Jugendliche Mut für seinen eigenen Lebensweg schöpfen.

Das bisher gemeinsam gepflegte Rezitieren tritt allmählich immer mehr zurück, die Leistung des Einzelnen rückt statt dessen mehr in den Vordergrund. Der traditionelle Balladenabend in der 7. Klasse zeigt, wie die Schüler den Schicksalen einzelner Menschen Ausdruck verleihen können. Fortgeführt wird diese Entwicklung in der 8. Klasse, in der die Schüler ein abendfüllendes Schauspiel einstudieren und zur Aufführung bringen.

Den Abschluss der Mittelstufen- und der Klassenlehrerzeit erleben die Jugendlichen mit ihrer Klassenfahrt, die für sie, altersgemäß passend, noch einmal zu einer besonderen Herausforderung werden kann.