Unterstufe (1. - 4. Klasse)

Besonders in den ersten beiden Schuljahren lassen wir den Kindern Zeit, sich gemäß ihrem eigenen Lerntempo mit dem Unterrichtsstoff zu verbinden. „Erst kennen lernen, dann können lernen, dann können“.

Die Unterrichtsinhalte werden zunächst nicht intellektuell, sondern bildhaft an das Kind heran gebracht. So werden z. B. im Laufe des ersten Schuljahres aus Geschichten und Bildern in künstlerischer Weise die Buchstaben entwickelt.

Der Unterricht greift den Bewegungsdrang der jungen Schulkinder auf, führt die Kinder jeden Morgen, anschaulich unterstützt durch Sprüchlein, Lieder und Gedichte, zu zielvollen, geformten Bewegungen und fördert so die Aufnahmefähigkeit und die Konzentration für die folgenden Unterrichtsinhalte.

Um den neunten Geburtstag herum zerbricht die enge und „naive“ Einbindung des Kindes in seine Umwelt und das Kind entdeckt - meist recht turbulent – seine Eigenpersönlichkeit. Es erwacht in ihm der Wunsch, sich tätig mit seiner Umwelt auseinander zu setzen. Es lernt im praktischen Tun die Ur-Tätigkeiten der Menschheit in der Handwerker- , Ackerbau- und Hausbauepoche kennen.

Diese „praktische Sach- und Kulturkunde“ verleiht dem 3. Schuljahr seinen besonderen Reiz.  Das Zerbrechen des „Eins-Sein mit der Welt“ wird im 4. Schuljahr noch einmal aufgegriffen und im ersten Umgang mit dem Bruchrechnen ins Bild gebracht.
Jedem Schuljahr ist außerdem noch ein besonderer Erzählstoff zugedacht, aus dem der Klassenlehrer die Geschichten für den Ausklang seines Unterrichts schöpft.

Die Unterrichtsfächer des Hauptunterrichts - Deutsch, Rechnen, Malen, Formenzeichnen (das zunächst auf das Schreiben, später auf die Geometrie vorbereitet und das Kind im Laufe der Schuljahre zu einer inneren Beweglichkeit im Vorstellen und Denken befähigt) sowie natur- und sachkundliche Unterrichtsinhalte werden beim Klassenlehrer in Epochen, das heißt jeweils 3 bis 4 Wochen lang im Wechsel unterrichtet. Dadurch verbindet sich das Kind intensiv mit dem jeweiligen Unterrichtsthema.

Wöchentlich fortlaufend werden Englisch, Französisch, Musik, Eurythmie, Spielturnen/Sport, Handarbeit, Religion (ab 4. Klasse) unterrichtet.

Eine Besonderheit bildet seit dem Schuljahr 2014/15 das Konzept für unsere 1. Klasse:
Um der heute häufigen Bewegungsarmut entgegenzuwirken, um Gleichgewicht und Motorik zu schulen, aber auch das soziale Lernen zu fördern, verbringt die 1. Klasse den Montag im nahe gelegenen Wald. Auch die übrigen Schultage beginnen nach der teilweise weiten Anfahrt der Kinder zunächst mit einem ausgedehnten Spaziergang, an den sich noch ein Bewegungsteil im Klassenraum anschließt. Klassen- und Fachlehrer werden von einer Unterrichtshelferin begleitet. Außerdem steht zur Unterstützung der Kinder eine Motopädin zur Verfügung.

Kinder mit sonderpädagogischem  Förderbedarf können wir nicht aufnehmen, da wir keine Förderschule sind.